Heilig-Geist-Spital Münstermaifeld

Das Heilig-Geist-Spital in Münstermaifeld, in heutiger Zeit Anwesen Untertorstraße 14 (i.V.m 16), war eine ehemalige Einrichtung zur Aufnahme von Kranken und Armen. Eine erste urkundliche Erwähnung ist mit dem 10. November 1309 datiert.

Geschichte

Die Synoden zu Aachen in den Jahren 817 und 836 machten den damaligen Kanonikerstiften die Auflage, Hospitäler zur Aufnahme von Armen und Kranken zu unterhalten. So hängt die Entstehung des erstmals 1309 erwähnten Heilig-Geist-Spitals sicherlich mit der Entwicklung des Stiftes Münstermaifeld zusammen.


Es muss jedoch bereits vor der ersten Erwähnung von der Existenz eines Hospitals ausgegangen werden. "Es ist keineswegs davon anzunehmen, dass das angesehene und durch reiche Spenden von Bischöfen, Rittern, Kanonikern des Stifts, Opfer der vielen Pilger, die nach Münster kamen, sicherlich recht begüterte Stift zu Münstermaifeld dieser Anordnung nicht nachgekommen ist; im Gegenteil muß die Existenz eines Hospitals zur damaligen Zeit als sicher angenommen werden". Über die Kanonikerspitäler ist bekannt, dass sie im Westen der Stiftskirche lagen, vielleicht um den zur Kirche gehenden Gelegenheit zur Spende zu geben. Zwei Provisoren verwalteten das damalige Hospital von denen der eine der Stiftsdechant und der andere ein Vertreter der weltlichen Behörde war. Seit 1799 traten an ihre Stelle eine Hospitalskommission. Erstgenannter Inhaber der städtischen Pfründe wird urkundlich Priester Heinrich de Vilis genannt (25. Juli 1310). Chronist Büchel berichtet für das Jahr 1760 vom Bau eines neuen Hospitalhofhauses hinter dem Heilig-Geist-Spital. Durch Kriegswirren wurde das Spital 1792/93 stark beschädigt und diente den französischen Truppen zeitweise als Versorgungslager. Letztlich wurde 1880 der Altar und die religiösen Bilder entfernt und die Kapelle als Holzlager benutzt.. In der heutigen Frankenstraße in Münstermaifeld wird 1832 nach den Plänen des Koblenzer Baumeisters Johann Claudius von Lassaulx 1832 ein neues Hospital errichtet. 1836 wird eine Schulklasse und Lehrerwohnung eingerichtet.

Weitere Chronologie in Kürze:
1896 das Spital geht in Privatbesitz über, der Inhaber macht umfangreiche Umbauten
16. Dezember 1940 bis 9. Januar 1942 wird die Stadt Besitzer, danach wird der Kreis Mayen-Koblenz als Eigentümer genannt.
1935-1950 ländliche Berufsschule für Mädchen
bis 1970 wird die dortige Lehrküche von der Volkshochschule genutzt
seit 1993 wieder in Privatbesitz

 

Architektur

Rechteckiger Bau von ehemals 7 Achsen, von dem heute an der Südseite der gotische Giebel und an der Ostseite das tief heruntergezogene Dach und ein Teil der Mauer auf den alten Bau schließen lassen. Sowohl von der Giebel- als auch der Westseite her, war die vermutlich quadratische Kapelle zugänglich.

Im ehemaligen Kapellenbereich wurde der Bau mehrmals stark geändert. Zuletzt durch Einbringen eines zweiten Geschosses.

Das später an das Spital angeschlossene Hofhaus und Hofgarten waren durch ein balkengedecktes Hoftor mit schmalem Dach (fränkisches Hoftor) erreichbar. Das noch vorhandene Hoftor ist von schlichter barocker Art.

Peterskirche

Nicht nur in Rom gibt es einen Petersplatz. Die Peterskirche war eine, in unmittelbarer Nachbarschaft vor dem Westwerk der ehemaligen Stiftskirche in Münstermaifeld stehende Kirche. Sie wurde vermutlich bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbaut, der Platz wurde nach der damaligen Kirche Petersplatz benannt.

Sie wurde erstmals 1308 als capella Sancti Petri erwähnt,. wobei die genaue Gründung unbekannt ist. Johann Büchel V. weist in seiner Chronik auf einen in der Peterskirche vorhandenen Stein mit dem Datum 1217 hin, zu seiner Zeit hat sie noch gestanden. Diese Angabe sowie das nach Trier verweisende Peterspatrozinium lassen vermuten, dass es sich tatsächlich um die ursprüngliche Kapelle am Trierer Hof gehandelt hat. Während der Bauzeit der Stiftskirche, die sich lange hinzog, hat die Peterskapelle offenbar ersatzweise seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Pfarrfunktion übernommen. Somit kam sie auch - als zentrale kultische Einrichtung - mit in das erstmals 1278 überlieferte städtische Siegelbild.

Sie war nachweislich während des Baues der Stiftskirche Ort der Seelsorge, der hier wirkende Pfarrer wurde als plebanus ecclesie Sancti Petri Monasteriensis bezeichnet.

Die Franzosen haben sie dann 1689 abgebrannt, sie wurde jedoch in den nächsten Jahren wieder aufgebaut. Insbesondere von 1728 - 1736 wurde sie mehr uns mehr vergrößert und verschönert. Ein neuer Chor wurde 1731 angebaut und 1735 eine neue Orgel. Sie wurde schließlich am 25.Mai 1733 durch den Geistlichen Official namens des Erzbischofs eingeweiht. Sie ist dann jedoch am 21.Januar 1787 erneut abgebrannt.

Die Reste der Kirche wurden am 1.Juni 1792 versteigert.

 

Der abgebrannte Marstall der Stadt

 

Der Marstall in Münstermaifeld wurde 1535 durch Kurfürst Johann III. von Metzenhausen erbaut. Johann Büchel V. schreibt in seiner Chronik:

"Die vormalige Probstliche Kellerey und Marstall samt Zugehör, liegt am südlichen Theil des Jahrmark und dem nördlichen Theil des Wochenmark und scheidet beide Marktplätz voneinander, gehet in gerader Linie westwärts von der Kirchstraß zu Osten und bildet ein Theil der Herrenstraß, hat eine Länge von 90 Metres und eine Breits von 36 Metres."

Damit war der Marstall das nach der Stiftskirche, zweitgrößte- und höchste Gebäude der Stadt. Über eine mächtige Treppe waren die drei Speicherebenen zur Aufnahme des Zehnten und anderer Abgaben erreichbar. Unterhalb waren Stallungen untergebracht.

Leider brannte das Gemäude am 1.Februar 1914 bis auf die Grundmauern nieder.

Vermutlich durch Brandstiftung brach im Seitenteil, der Tenne, das Feuer aus. Dort waren die Stroh- und Futtervorräte des damaligen Pächters Jakob Krechel (Eigentümer des in der Nähe stehenden Maifelder Hofes) aufgestapelt, die dem Feuer reichlich Nahrung boten. Trotz des stundenlang andauernden Funkenregens, der über die Häuser der östlichen Herrenstraße, über die Stiftsstraße und das Pfarrhaus sowie das Anwesen Krechel (Maifelder Hof) nieder ging, fing kein weiteres Gebäude Feuer. Unter der Leitung des Bürgermeisters konnten sechs Wehren das Nebengebäude mit Casion (heutiges Gebäude Propstei II) bis auf einen stark beschädigten Dachstuhl retten. Peter Hoff, ein gebürtiger Münstermaifelder, der die Löscharbeiten mit weiteren Seminaristen unterstützte zog sich dabei starke Brandwunden zu, wurde für seine Leistung später jedoch geehrt. Das mit 1.700 Mark versicherte Gebäude wurde später auf Beschluss des Stadtrates abgerissen, da nur noch die Grundmauern und die beiden großen Giebel standen.

 

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